Wer ist Lehrling? Jedermann. Wer ist Geselle? Der was kann. Wer ist Meister? Der was ersann.Meister seines Fachs zu werden ist eine Herausforderung das ist es heute, das war es früher. War die Ausbildung im Mittelalter schon beschwerlich, die Gesellenzeit war es nicht minder: Mindestens drei Jahre mussten die ausgelernten Bader und Barbiere auf die Wanderschaft und sich bei verschiedenen Meistern in deren Badstuben verdingen. Der Lohn war gering, die Arbeit schwer. Das Ziel: Die Meisterprüfung vor der Innung und zum Teil zusätzlich vor medizinischen Fakultäten, denn die Bader und Barbiere waren damals auch die Ärzte des kleinen Mannes . Aderlass, offene Wunden, Knochenbrüche richten, Zahnschmerzen all dies wurde in den Badstuben behandelt.
Wurde die meist sehr kostspielige Prüfung zum Meister bestanden, durfte der Prüfling fortan eine eigene Badstube leiten der Ort mittelalterlicher Hygiene: ein warmes Bad, eine Rasur, damit war der Reinlichkeit von Zeit zu Zeit genüge getan. Die mittelalterlich derbe Form eines Wellness SPA.
Gesellen, die Meister werden wollten, hatten je nach Stadt, Zunft und historischer Situation zum Teil erhebliche Bedingungen zu erfüllen. Der Bewerber musste eine gewisse Zeit schon als Geselle am Ort gearbeitet haben. Für die Wehrfähigkeit war in manchen Städten ein eigener Brustpanzer anzuschaffen oder zu fertigen, denn die Zünfte der Stadt hatten oft die Aufgabe, im Falle eines Angriffs bestimmte Bereiche der Stadtbefestigung zu verteidigen.
Vor allem ging es aber ums Geld: Das Bürgeraufnahmegeld war zu zahlen. Es waren verschiedene Beträge an die Zunft zu zahlen. Der Besitz eines Hauses war Pflicht oder das nötige Geld dafür vorzulegen. War der Versammlungsort der Zunft eine Kirche, konnten Abgaben für Wachskerzen fällig sein. Nicht zu unterschätzen: Die Aufnahme war mit einem Mahl von mehreren Gängen für alle Meister der Zunft verbunden.
Einen spannende Einblick in die Geschichte des Friseur Handwerks und folglich auch der Bader und Barbiere bietet Herr Zopf‘s Friseurmuseum auf dem Areal der Deutschen Friseurakademie in Neu Ulm: Aus allen Epochen und vielen Kulturen stammen die insgesamt mehr als 10.000 Exponate des größten Friseurmuseums der Welt, die aufzeigen, welch langen und aufregenden Weg die Kunst am Haar und ihre Meister schon hinter sich haben. Künftige Meister bringt die Deutsche Friseurakademie in Neu Ulm hervor: Seit mehr als 12 Jahren bildet die größte unabhängige Friseurakademie Deutschlands für den Meistertitel im Friseurhandwerk aus. Modern, frisch und innovativ bietet sie ein attraktives Umfeld, das den mitunter strengen Lernanforderungen positive Impulse gibt. Die Tradition bleibt dennoch erhalten: Die Prüfung wird von der Handwerkskammer und der Innung abgenommen. Wird sie bestanden, gilt die meisterhafte Qualität des Prüflings als verbrieft und wird im althergebrachten Stil eben mit dem Meisterbrief belohnt.
Info: Herr Zopf s Friseurmuseum öffnet im Rahmen des Internationalen Museumstages am 13. Mai 2018 seine Pforten und bietet seinen Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Herr Zopf höchstpersönlich bietet einen Workshop Die alte Kunst des Zöpfe Flechtens . Der wohl älteste erhaltene Herren Salon aus der Epoche um 1900 bietet dann die Kulisse für eine Nassrasur alter Schule: Senior Barbier Matthias Hierholz aus Filderstadt, ein anerkannter Meister seines Fachs, demonstriert am lebenden Modell die Feinheiten der klassischen Rasierkunst. Führungen und ein Gewinnspiel runden den Tag ab.
Eine gute Gelegenheit, auch die Deutsche Friseurakademie kennenzulernen. Informationen zu den Meisterkursen gibt es auch unter www.deutsche friseur akademie.de/meisterschule
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